Donnerstag, 5. Januar 2012

[Meine Meinung zu...] Totentöchter: Die dritte Generation

Klappentext:"Sie sind jung und schön, doch dem Tod geweiht

Rhine ist sechzehn Jahre alt – und wird in vier Jahren sterben. Ein missratenes Genexperiment hat katastrophale Folgen für die Menschheit: Frauen leben nur bis zum zwanzigsten, Männer bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr. In dieser Welt ist nicht ungewöhnlich, was Rhine passiert: Sie wird entführt und mit dem reichen »Hauswalter« Linden in eine polygame Ehe gezwungen, um möglichst schnell Nachkommen zu zeugen. Rhine präsentiert sich eine glitzernde Welt voller Luxus und Reichtum – eine Welt ohne Freiheit. Gemeinsam mit dem Diener Gabriel plant Rhine ihre Flucht, bevor es zu spät ist…"



Jaaa was soll ich dazu groß sagen? Das Originale Cover sieht einfach besser aus. Ich kann nicht verstehen, warum nur das Bild übernommen wurde, aber die schönen Striche und Kreise nicht. Das hat das Buchcover für mich einfach zu etwas besonderem gemacht, was es bei der deutschen Version leider nicht mehr so sehr ist. Zumal die Farben leider zu stark hervorgehoben wurden. Vor allem Kleid und Make Up wirken viel zu künstlich und gefallen mir einfach gar nicht mehr. Den Titel "Totentöchter" finde ich auch nicht so gut gewählt. Das Totentöchter klingt so stark und barsch, was überhaupt nicht zu dem Buch passt. Der Original Titel "Wither" tut dies und gefällt mir daher auch mehr.





 Zum Buch:
Als erstes besticht Totentöchter mit einer unheimlich guten, angsteinflösender Storyidee. Eine Welt, in der Frauen nur 20 und Männer 25 Jahre alt werden, in der fast alle Kinder in Waisenhäusern aufwachsen und Mädchen einfach von Sammlern entführt werden.Damit provoziert das Buch natürlich. Es bietet einen guten Anlass um mal wirklich über die Zeit und Freiheit, die wir haben oder auch nicht haben nach zu denken. Gerade der Aspekt des frei Seins wird in dem Buch gut erläutert. Die Gründe, warum Rhine aus dem Anwesen von Linden (Ehemann) und Vaughn (Hausbesitzer und Vater von Linden) fliehen will sind nachvollziehbar und werden mehrmals gut erläutert. 
Gerade das Zitat am Anfang des Buches von T.S. Eliot:" This is the way world ends. Not with a bang but with a whimper" passt einfach perfekt. Das Thema Tod ist in dieser Welt stets vorhanden. Selbst in dem großem Anwesen kann man nicht davor fliehen. Das wurde schon gut mit dem Tod der ersten Ehefrau Rose gezeigt. Auch in den Erinnerungen von Rhine ist das Thema stets aktuell.

Aus diesen guten Ansätzen und der brillanten Storyidee kann die Autorin leider nicht alles herausholen. Wo man am Anfang noch in eine Situation geworfen wird und das Buch mich sofort fesselte kommen Antworten nur sehr langsam. Es dauert einige Zeit, bis man wirklich mehr über Rhine und die Welt, in der sie lebt, wie sie aussieht und wie es zu ihr in der Form kam, erfährt. Auch sonst geht die Story nur langsam voran, mich hat es nicht gestört. Wer aber die langsame Erzählform beispielsweise bei "Die Auswahl" schon nicht mochte wird wohl auch mit den Totentöchtern nicht glücklich werden. Mir hat dies aber sehr geholfen die Charakter richtig kennenzulernen und mich in die Welt einzufügen. Zudem finde ich bei Büchern die eher langsam voranschreiten oft die Gefühlsentwicklung  nachvollziehbarer.

Wie bei den meisten Büchern waren die Hauptcharaktere Rhine, Gabriel und Linden gut dargestellt. Allerdings ist Totentöchter eines der Bücher, bei dem ich selbst die Nebencharakter gut ausgestaltet fand. Die Mitehefrauen haben beide auch einen Kern, der gerade bei der jüngeren Cecily nur nach und nach zum Vorschein kommt. Selbst unwichtige Personen wie die Küchenchefin wirkten für mich nicht so blass wie es bei manch einem wichtigen Nebencharakter aus anderen Büchern der Fall ist. Man konnte hinter die Fassade dieser Personen blicken und so bleiben einzig die beiden Helfer von Jenna und Cecily den Mitehefrauen eher blass. (Allerdings haben die zusammen vermutlich nicht mal 5 Sätze ;))

Fazit:
Wem ein ruhigerer Erzählstil nicht missfällt, die Story interessant findet und nichts gegen eine Liebesgeschichte einzuwenden hat wird mit Totentöchtern großen Spaß haben. Ich habe es genossen und kann es nur guten Gewissens weiterempfehlen. Daher bekommt Totentöchter 4,2 von 5 Forscher, die auf der Suche nach einem Heilmittel sind.

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