Samstag, 27. August 2011

[Meine Meinung zu...] Godspeed - Die Reise beginnt. Weil wir nur Idioten wären, wenn es keinen Streit gäbe

 Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der "Godspeed". Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurückgerissen, findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht: der rebellische Junior, der sich fast magisch angezogen fühlt von Amy. Gemeinsam versuchen die beiden, den schrecklichen Geheimnissen der "Godspeed" auf die Spur zu kommen.


Vorab:
Das Buch war mal ein Blindkauf, was ich seit etwa einem Jahr nicht mehr gemacht hatte. Das Cover hat mich aber zu sehr in seinen Bann gezogen und als ich zu Hause die Folie entfernte und die Schutzhülle abmachte war ich begeistert. Ihr seht oben auf dem Bild, wie die Innenseite bedruckt ist. Das ist der Plan vom Raumschiff der Godspeed. Ich hab den zwar nie benutzt, aber an sich wirklich schön gemacht :) Ebenfalls schön beim Buch ist, dass nicht nur die Hülle sondern auch das Buch an sich sehr schön gestaltet ist. Gefällt mir :)
Rechts seht ihr zum kleinen Vergleich das Original Cover, dass ich auch sehr schön finde, aber der Titel hätte mich wohl "abgeschreckt" da ich eigentlich nie ein großer Weltraumfan war. Abgesehen vom Buchnamen passt das Englische Cover deutlich besser zum Buch, als das Deutsche. Wie gesagt: Ich finde beide schön.

Zum Buch:
Wie bei fast jedem Buch hab ich meine 50 bis 100 Seiten gebraucht, um mich reinzulesen und mich von dem Buch fesseln zu lassen.
Ich stehe eigentlich nicht so sehr drauf, wenn man aus der Sicht von 2 Charakteren schreibt, aber Godspeed hat mich vom Gegenteil überzeugt. Hätte ich nur eine der beiden Sichten "gesehen" wäre mir sicher Amy oder Junior unsympatisch gewesen. So war das nicht der Fall.
Amy gefiel mir von Anfang an gut, nur bei Junior brauchte ich meine Zeit, weil er sich eben noch entwickeln musste, doch je mehr man  die Wahrheit des Raumschiffes erfährt umso mehr verändert sich auch der männliche Hauptcharakter und umso sympathisch wurde er mir auch.
Die Sichtweise wechselt auch immer sehr schnell. Meist sieht man etwa 5 Seiten bestimmte Dinge aus Amys Sicht und dann wieder für 5 Seiten aus Juniors. Das war, wenn sie sich am gleichen Ort aufhielten, manchmal etwas nervend. Ich musste mich dann immer erst eine halbe Seite daran gewöhnen, dass ich ja nicht mehr in der einen sondern der anderen Person stecke, aber das fand ich persönlich nicht sooo schlimm.

Negativ fand ich, dass man im Buch zum Ende hin (etwa Seite 350 bis 400) sehr viel erfährt und einiges vorraussehbar ist. (für Leute, die das Buch mehr am Stück lesen, als ich, wird das bestimmt schon vorher der Fall gewesen sein) Das ist vermutlich wegen der Erzählweise der Fall gewesen. Die Entdeckungen von den beiden Charakteren überschneiden sich leicht und das gesamte Puzzle lässt sich mehr und mehr zusammenfügen und man kann vieles, zumindest grob, voraussehen, ehe es die beiden selbst tun.

Die Storyidee ist wirklich gut und wurde auch so umgesetzt. Das man am Ende nicht mehr die mega Überraschungen geliefert bekam war blöd, aber wohl nicht zu vermeiden. Ein wenig übertrieben war die Grundidee eines Raumschiffes, auf dem es Wiesen und Tiere gibt, schon bzw. kam es mir so rüber. Gerade am Anfang saß ich manchmal da und schüttelte den Kopf, weil es ein wenig zu too much war. Das ist dann aber auch immer Ansichtssache. 
Nur um Menschen einfrieren zu müssen wären wir ja schon einige Jahre in der Zukunft (btw. wann spiel das Buch eigentlich? Muss mal schauen, ob ich was dazu finde oO) mit diesem Wissen betrachtet kann man über diesen Punkt sicher auch hinwegsehen. (gut ich gebe zu ich tue das nicht wirklich ^^')

Positiv muss ich noch erwähnen, dass das Buch mich echt zum nachdenken angeregt hat. Wie die Gesellschaft kontrolliert wird ist teilweise echt sehr krass, aber wohl wirklich der einzige Weg die Menschen wirklich zu kontrollieren, was es aber nicht gut macht. Man hat dort einen wirklich guten Einblick darüber bekommen, wie die Welt dann aussähe. Was Klonen, Gen manipulation und das Einsetzen von Medizin und Drogen(?) anrichten kann. 
Aber ich möchte zu dem im Titel angesprochenen Idioten nicht mehr erzählen, denn s hat mir gerade gut gefallen das Stück für Stück selbst kennenzulernen. 

Das einzige, was ich noch etwas unpassend finde ist, dass Godspeed eine Buchreihe ist. An sich hat das Buch nämlich ein recht geschlossenes Ende. Klar, es gibt noch offene Fragen und es bleibt die Frage, wie es weitergeht, aber ich fürchte, dass die Autorin die Reihe nicht so fortsetzt, wie ich es mir wünschen würde. Für Leute, die das Buch gelesen haben noch in einem Spoiler, warum es mir so ging:
Die offenen Fragen sind ja, ob Junior am Ende die Godspeed auch wirklich kontrollieren kann d.h. auch noch Jahre später, ob Amy über das, was er getan hat schlussendlich wirklich hinwegsehen bzw. es verzeihen kann und ob das Raumschiff die Zentauri-Erde wirklich erreicht. Ich fürchte aber, dass in den darauf folgenden Büchern nur beschrieben wird, wie es mit den beiden weitergeht und wie Junior die Godspeed leitet. Gelungen wäre die Reihe meiner Meinung nach erst, wenn man auch gezeigt bekommt, wie das ganze weitergegeben wird und wie dann am Ende die neue Erde bevölkert wird, wie die Eltern von Amy damit umgehen sie nicht wiederzusehen, obwohl sie mit an Bord war und wie die Eingefrorenen dann handeln. (So fänd ich es toll und weil solche Fragen auch im Raum stehen hoffe ich, dass man den Weg so geht :))

Fazit: An sich kann ich das Buch jedem empfehlen, der von der Grundidee nicht total abgeschreckt ist und Dystopien an sich mag. Das Buch reizt nichts raus und hat auch noch den ein oder anderen Fehlern, aber es ist ganz gewiss nicht schlecht. Mir persönlich hat es gut gefallen

Das Buch kriegt von mir 3,4 von 5 Raumschiffen :)

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